PVDF-Beschichtungen für Aluminium im Bauwesen: Was Sie dazu wissen müssen

von | Aluminium-Oberflächenbearbeitung, Unkategorisiert

Möchten Sie mehr über die Vor- und Nachteile von PVDF-Beschichtungen im Vergleich mit anderen Alu-Oberflächenbearbeitungen erfahren? Vielleicht brauchen Sie nur mehr Informationen über das Auftragen dieser Beschichtung oder Sie möchten diese im Vergleich mit der Pulverbeschichtung betrachten.

In diesem Artikel besprechen wir PVDF-Beschichtungen, die aus vielen Gründen eine genauere Betrachtung wert sind, u.a. weil sie die Ästhetik und Haltbarkeit der Aluminiumprodukte verbessern. Sie widerstehen klimatischen Einflüssen, sogar rauen Bedingungen wie die Aussetzung an Salzwasser, besser wie alle anderen Alternativen.

Zuerst beschreiben wir was PVDF-Beschichtungen sind und anschließend besprechen wir das Beschichtungsverfahren, die Vorteile der PVDF-Beschichtung und wie sich diese von der Pulverbeschichtung unterscheidet.

Was sind PVDF-Beschichtungen?

Polyvinylidenfluorid (PVDF) ist eine werkseitig aufgetragene harzbasierte Beschichtung, die mit eingebetteten Farbpigmentmpartikeln versetzt ist, wodurch eine Vielfalt von Mattfarben ermöglicht wird. Aufgrund der hervorragenden Beständigkeit gegen klimatische Einflüsse, wie UV-Strahlen, Feuchtigkeit oder extreme Temperaturen, wird diese Beschichtung hauptsächlich für Bauprodukte verwendet.

Häufige Anwendungsbereiche für PVDF-Beschichtungen sind Fassadenverkleidungen, Vorhangfassaden und Dachplatten.

Aluminum curtain wall being installed on a building

Installation einer Alu-Vorhangfassade

PVDF-Beschichtungen gehören zur Familie der Fluorkohlenstoffe, die für ihre extrem chemikalien- und temperaturbeständigen Bindungen bekannt sind. Deshalb können die PVDF-Beschichtungsvarianten konstant die strengsten Anforderungen (z. B. der AAMA 2605) erfüllen oder übertreffen. Zudem sind sie über lange Zeiträume hinweg farbbeständig. Als nächstes befassen wir uns mit dem Beschichtungsverfahren.

Das PVDF-Beschichtungsverfahren

PVDF-Beschichtungen für Aluminium werden in einer Lackierkabine mit einer Flüssigspritzpistole aufgetragen. Die folgenden Schritte beschreiben den gesamten Prozess zur Fertigstellung einer hochwertigen PVDF-Beschichtung:

  1. Vorbehandlung der Oberfläche – Eine hochwertige Beschichtung setzt grundsätzlich eine gute Vorbehandlung der Oberfläche voraus. Eine gute Haftung der PVDF-Beschichtung erfordert die Reinigung, Entfettung und Desoxidation (Entrostung) der Aluminiumoberfläche. Hochwertige PVDF-Beschichtungen erfordern dann die Aufbringung einer Konversionsbeschichtung auf Chrombasis vor der Grundierung.
  2. Grundierung – Die Grundierung stabilisiert und schützt effektiv die Metalloberfläche und verbessert gleichzeitig die Haftung der Deckbeschichtung.
  3. PVDF-Deckbeschichtung – Beim Auftragen der Deckbeschichtung werden Farbpigmentpartikel hinzugefügt. Die Deckbeschichtung dient dazu, der Beschichtung Widerstand gegen Schäden durch Sonnenlicht und Wasser zu verleihen und die Abriebfestigkeit zu erhöhen. Nach diesem Schritt muss die Beschichtung ausgehärtet werden. Die Deckschicht ist die dickste Schicht im PVDF-Beschichtungssystem.
  4. PVDF-Klarlackierung – Beim 3-schichtigen PVDF-Beschichtungsverfahren ist die letzte Schicht die Klarlackierung, die zusätzlichen Schutz vor Umwelteinflüssen bietet und die Farbe des Decklacks durchlässt, ohne ihn zu beschädigen. Auch diese Lackschicht muss ausgehärtet werden.

Wenn es für bestimmte Anwendungen erforderlich ist, kann anstelle des oben beschriebenen 3-Schicht-Verfahrens auch ein 2-Schicht- oder 4-Schicht-Verfahren angewendet werden.

Wichtige Vorteile von PVDF-Beschichtungen

  • Umweltfreundlicher als Tauchbeschichtungen, die flüssige organische Verbindungen (VOC) enthalten
  • UV-Strahlenbeständig
  • Korrosions- und kreidungsbeständig
  • Verschleiß- und abriebfest
  • Hervorragende Farbkonsistenz (kein Ausbleichen)
  • Hohe Beständigkeit gegen Chemikalien und Verschmutzung
  • Lange Haltbarkeit mit minimalem Wartungsaufwand

Vergleich von PVDF- und Pulverbeschichtungen

PVDF-Beschichtungen unterscheiden sich wie folgt von der Pulverbeschichtungen:

  • Sie werden als modulierter flüssiger Lack aufgetragen, wogegen bei Pulverbeschichtungen Pulver mit einer elektrostatischen Spritzpistole aufgetragen wird
  • Die Schichten sind dünner als bei Pulverbeschichtung
  • Sie können auch bei Raumtemperatur ausgehärtet werden, wogen Pulverbeschichtungen eingebrannt werden müssen
  • Sie sind UV-Strahlenbeständig, während Pulverbeschichtungen im Laufe der Zeit verbleichen
  • Sie haben nur matte Farben, wogegen Pulverbeschichtungen in sämtlichen Farben hergestellt werden können
  • Sie kosten mehr als Pulverbeschichtungen, bei denen durch die Rückgewinnung von überschüssig aufgebrachtem Pulver zusätzlich Kosten eingespart werden können

Sollte ich Aluminiumprodukte für den Baubereich mit PVDF beschichten?

Das hängt von Ihrem jeweiligen Anwendungsbereich ab. Wenn Sie jedoch ein äußerst haltbares, gegen Umwelteinflüsse beständiges und langlebiges stranggepresstes oder gewälztes Aluminiumprodukt wünschen, dann sind PVDF-Beschichtungen wahrscheinlich die richtige Wahl für Sie.

Wenn Sie an preisgünstigeren Beschichtungen für den Innenbereich und eine breitere Palette von kräftigen Farben interessiert sind, lesen Sie bitte unseren Artikel zur Pulverbeschichtung.

Informationen über spezielle architektonische Strangpressteile (z. B. Vorhangfassaden) finden Sie auf der Seite Kundenspezifisch gefertigte Aluminium-Strangpresslinge. Für kundenspezifische Aluminiumplatten (z. B. Wandverkleidungen) besuchen Sie bitte die Seite Gewälzte Aluminiumprodukte.

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